"Diejenigen, die sich – durchaus nicht kampflos – den überwältigenden Beweisen für die Evolution gebeugt haben, möchten sich für das Eingeständnis ihrer Niederlage nun gern eine Medaille anheften. Die Großartigkeit und Vielgestaltigkeit der Evolution, so behaupten sie jetzt, lässt auf einen ordnenden und schaffenden Geist schließen. So machen sie ihren Gott aber zu einem dilettantischen Idioten, entlarven ihn als Pfuscher, Stümper und Tollpatsch, der Ewigkeiten dazu brauchte, ein paar nützliche Wesen zu erschaffen, und dabei einen riesigen Berg von Abfall und Müll auftürmte. Mehr Respekt haben sie nicht vor ihrer Gottheit?"

Christopher Hitchens, Journalist

 

Aufgeklärte Menschen werden sich vielleicht fragen, was die Entstehungsgeschichte des Menschen und damit die Evolution auf einer Internetseite einer humanistischen, atheistischen und agnostizistischen Organisation zu suchen hat.

Die von Charles Darwin entwickelte Evolutionstheorie liefert den wissenschaftlichen Beweis für die Evolution und dass der Mensch als winziger Teil der Evolution entstanden ist. Mit unseren heutigen Schimpansen hatte der Mensch vor rund 6 Millionen Jahren einen gemeinsamen Vorfahren, mit Mäusen und Ratten vor 75 Millionen Jahren, mit dem Quastenflosser vor etwa 425 Millionen Jahren,und mit den Kragengeißeltierchen vor vielleicht 900 Millionen Jahren (Quelle: Geschichten vom Ursprung des Lebens von Richard Dawkins). Mehr lesen zur Evolution des Menschen.

Die Evolutionstheorie entblößt gleichzeitig die in der Bibel beschriebene Schöpfungshypothese des Menschen und die Denkweise vor Darwin als falsch und weist ihr damit einen Platz unter Geschichten, Fabeln und Märchen zu. So weit so gut.

Leider gibt es nicht nur aufgeklärte Menschen. Riesige Teile der Menschheit sind auch heute noch nicht bereit, die Evolution zu akzeptieren. Sie zweifeln daran oder lehnen sie schlichtweg ab.

Eine im Jahr 2006 von Jon Miller und Co. in der Fachzeitschrift Science veröffentlichen Studie untersuchte, wie die Bevölkerung von 34 Länder, darunter Luxemburg, die Evolution sieht: als richtig, falsch, oder unsicher. Am besten aufgeklärt sind laut den Resultaten dieser Studie die Einwohner von Island, Dänemark, Schweden und Frankreich, wo mehr als 80% der Bevölkerung die Evolution als das sehen was sie ist, nämlich ein wissenschaftlicher Fakt.

Schlusslicht unter den 34 Ländern war die Türkei, wo nur knapp 25% die Evolution akzeptierten, während sie 50% ablehnten. Nur knapp vor der Türkei an zweitletzter Position finden wir die USA.

Luxemburg platzierte sich im oberen Mittelfeld auf dem 14. Rang. Auch wenn mit etwa 70% die große Mehrheit der Luxemburger für die Vernunft eintreten und die Evolution akzeptiert, so sind es immer noch etwa ein Viertel, welche sie ablehnen. Zu viel aus der Sicht von AHA Lëtzebuerg.

Es gibt also noch reichlich Aufklärung zu betreiben, auch in Luxemburg.

Oft hört man, dass die Werte Moral und Ethik unserer Gesellschaft eine Erfindung des Christentums seien. Die so genannten „katholischen Werte“, nach denen unsere Gesellschaft scheinbar lebt, werden oft von der katholischen Kirche oder auch von einigen Politikern zitiert. In dieser Rubrik gehen wir der wahren Entstehung des „Guten im Menschen“ auf die Spur, und wieder heißt das Zauberwort: Evolution.