Klerikaler Unfug mit der „heiligen“ Barbara:

„Bäerbelendag“ bitte ohne Gewalt verherrlichende religiöse Botschaften in der Schule!

Im Vorfeld des “Bärbelendag 2012“ will das Südgemeindensyndikat PRO-SUD die Schulkinder in den Mitgliedgemeinden über die „heilige" Barbara aufklären. An und für sich wäre es eine lobenswerte Initiative, die heutige Jugend über den historischen und kulturellen Kontext des „Bäerbelendag“ aufzuklären, um so das traditionelle Gedenken der Bergleute fortleben zu lassen.

Leider ist der Inhalt der Broschüre aber sehr bedenklich. Lediglich 7 von insgesamt 32 Seiten handeln über die traditionelle Bedeutung des „Bäerbelendag“ für Bergleute und Rettungsdienste und darüber, wie der Gedenktag in den Südgemeinden gefeiert wird.

Die restlichen Seiten entsprechen eher einem Versuch christlicher Missionierung: wegen ihres Glaubens bekommt Barbara von ihrem Vater mit einem Schwert den Kopf abgeschlagen, woraufhin dieser vom lieben Gott "elektrokutiert" wird, und somit auch zu Tode kommt. Diese Szene, so werden sie im Vorwort der Broschüre aufgefordert, sollen die Schulkinder bunt anmalen. Eine kindgerechte Vermittlung von Tradition sieht unserer Auffassung nach doch etwas anders aus. Und was diese Gewalt verherrlichende religiöse Botschaft letztendlich mit der heutigen Feier des „Bärbelendag“ zu tun hat, bleibt uns auch ein Rätsel.

Über den fragwürdigen Inhalt der Broschüre hinaus hat sich auch herausgestellt, dass sie in einigen Gemeinden mit der Bitte um Verteilung in den Schulklassen direkt an die jeweiligen Schuldienste verschickt wurden, ohne die verantwortlichen Schöffenräte zu informieren.

Aus diesen Gründen wollen wir PRO-SUD hiermit dazu auffordern, die Broschüre mit sofortiger Wirkung zurück zu ziehen und für das kommende Jahr eine kindgerechtere und weniger missionarische Variante auszuarbeiten.

 

Download:

2012-11-28_Baerbelendag.pdf