Kirchenvertreter unter Druck
Im direkten Austausch mit den Experten und den Religionsvertretern wurde ersichtlich, dass letztere nebst wenig Rückhalt für ihre Privilegien in der Bevölkerung (ILRES: über 60% für eine Trennung von Kirche und Staat) darüber hinaus auch unter einem chronischen Mangel an Argumenten leiden.
Mit Blick auf ein zukünftiges Finanzierungsmodell fordert AHA Lëtzebuerg eine strikte finanzielle Trennung von Staat und Religion. Die Religionsgemeinschaften aber scheinen (mit der Ausnahme der Bahai) nur daran interessiert zu sein, die eigenen Privilegien zu bewahren bzw. welche zu erschließen. Auf die von AHA Lëtzebuerg aufgeworfenen Fragen nach weltanschaulicher Gerechtigkeit, der Notwendigkeit einer repräsentativen Lösung und damit nach den Rechten jener Bürger, die nicht religiös sind bzw. keine Religion unterstützen möchten, haben die Religionsvertreter teils mit Unverständnis teils mit Ignoranz reagiert. Die Experten hingegen haben die Frage der Repräsentativität zum Glück als eine der zentralen Herausforderungen anerkannt.
Wie erwartet konnte auch beim Thema gemeinsamer Werteunterricht kein Konsens erreicht werden. Begrüßenswert ist aber eine gewisse Offenheit, die einige kleinere Religionsgemeinschaften dem Konzept einer gemeinsamen und neutralen Wertevermittlung gegenüber gezeigt haben, nachdem sie von den Sprechern der ALPE über Umsetzung und Vorzüge einer solchen Lösung aufgeklärt wurden. Besonders die Argumentationsarmut der heute privilegierten katholischen Kirche hat sich bei diesem Teilaspekt der Debatte klar und deutlich manifestiert. Die dringende Notwendigkeit, die Schüler gerade bei der Wertevermittlung und gerade wegen ihrer kulturell oder weltanschaulich unterschiedlicher Elternhäuser beisammen zu halten, ist unwiderlegbar. Im Interesse des gesellschaftlichen Zusammenhaltes müssen die politisch Verantwortlichen dieser Notwendigkeit endlich Rechnung tragen.
AHA Lëtzebuerg setzt sich weiterhin mit Nachdruck für die Interessen der breiten nicht- religiösen Bevölkerungsschicht ein.
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