Autor: Professor Richard Dawkins (Evolutionsbiologe)
Rezension von AHA Lëtzebuerg:
„Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen“. Dieses Zitat des Autors auf dem Deckel seines Buches gibt den Ton an für dessen Inhalt. In „Der Gotteswahn“ untersucht Prof. Dawkins u.a. die Argumente für und gegen die Existenz Gottes. Obwohl letztere weder zu beweisen noch zu widerlegen ist, so kommt der Autor zu der Schlussfolgerung, dass die Argumente für eine Existenz Gottes so schwach sind, und die gegen eine Existenz Gottes so stark, dass man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen kann dass es keinen Gott gibt. In einem weiteren Kapitel erläutert Prof. Dawkins auf überzeugende Art und Weise, dass Moral (das Gute im Mensch) auf evolutionsbiologische und gesellschaftliche Ursachen zurückzuführen ist, und nicht auf Religion, so dass Religion und Glaube auch in dieser Hinsicht unnötig sind. Mehr noch, so Prof. Dawkins weiter, die Selbstverständlichkeit, mit der die Gesellschaft Religion akzeptiert, führe dazu, dass Religion Fundamentalismus, Gewalt und Terror schüren kann. Abschließend wird sehr kritisch diskutiert, dass immer noch Kinder aller Religionen von klein auf dazu manipuliert werden, in die religiösen Fußstapfen ihrer Eltern zu treten.
In „Der Gotteswahn“ will Prof. Dawkins vor allem drei wichtige Mitteilungen machen. Erstens, dass Atheisten (=Menschen, die nicht an Gott glauben), glückliche, gute und intellektuell erfüllte Menschen sein können, die sich für ihre Einstellung nicht zu schämen brauchen, sondern darauf stolz sein sollten. Zweitens, dass die mit wissenschaftlichen Beweisen und Argumenten untermauerte Evolutionstheorie von Charles Darwin und die natürliche Selektion eine weitaus sinnvollere Erklärung für die Entstehung der komplexen biologischen Vielfalt unserer Welt (inklusiv Mensch) darstellen als die Hypothese der Existenz Gottes als „allmächtiger Schöpfer“. Drittens, dass man Kinder so erziehen sollte, dass diese eigenständig denken lernen und nicht etwas glauben, nur weil es andere glauben, sondern dies kritisch hinterfragen.
Abschließend sei zu sagen, dass „Der Gotteswahn“ sowohl für Gläubige wie auch für Nicht-Gläubige eine äußerst interessante und wichtige Lektüre darstellt. Dass gerade eine Koryphäe wie Richard Dawkins sich dieses Themas angenommen hat, erhöht natürlich den Wert des Buches. Trotz aller Schärfe ist „Der Gotteswahn“ mit sehr viel Humor durchzogen, und wegen seiner einfachen Sprache für jedermann/frau zugänglich.
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