Warum ich bei AHA mitmache?
Als ich mit 14 Karl-Heinz Deschner's "Und abermals krähte der Hahn" las, bestätigte dies meine Überlegungen und Diskussionen, die ich mit meinem protestantisch-liberalen, kritischen Elternhaus hatte: aufgewachsen in der Europaschule, nicht getauft, sollte ich selber entscheiden, ob und wie ich zu Religion stehe. Ich lernte alles als Aussenstehender kennen: die Kommunion, Scheinheiligkeit, aber auch echtes soziales Engagement, ob mit oder ohne Missionsanspruch. Geborgenheit und Austausch in einer Gruppe ja, aber kein Bedarf an "Wahrheiten" ohne Ratio, oder mit bürokratischem, sich verselbstständigenden und abgehobenem Überbau.
Die Situation in Luxembourg sehe ich relativ gelassen, da die katholische Kirche eher auf dem Rückzug ist. Mir macht eher Sorgen, dass wir in Ländern wie den USA oder Israel oder auch der Türkei eine Rückkehr zur mehr Religiosität sehen, teilweise von der politischen Seite manipuliert ("die Geister, die ich rief"). Und dass Toleranz als Schwäche ausgelegt und ausgenützt wird.
Da ich seit 1994 im Bankwesen tätig bin, sehe ich immer wieder wie schnelle hehre religiöse Vorsätze dem Übergott "Mammon" zum Opfer fallen. Auch diese "Religion" hat Grenzen aufgezeigt bekommen, und das ist gut so.
"Chacun à sa façon."