Seit ich denken kann, kam mir die Kirche immer reichlich heuchlerisch vor, vor allem durch das Auftreten unseres Dorfpriesters in meiner Kindheit. Ich habe mich dann als Jugendlicher davon distanziert und mich nicht mehr damit beschäftigt.
Über die Jahre hinweg wurde mir die Dimension der ganzen Thematik erst richtig bewusst: diese riesige Lüge über eine Schöpfergott, die den Glauben erzeugt der die Schäfchen bei der Stange hält; das ganze System der Indoktrination von Kindern; der Einfluss der Kirche auf (einige) Medien und Politik, das ständige Ausbremsen der Wissenschaft, u.s.w. Und alles mit dem Ziel, einen Machtapparat, den Vatikan und seine weltweit ausgestreckten Tentakel am Laufen zu halten und zu finanzieren.
Ein Buch über den Bochumer Prozess, in dem u.a. die kriminellen Machenschaften der Kirche im 2. Weltkrieg beschrieben werden, hat mich dann dazu bewegt, einen winzigen politischen Schritt zu machen und 2006 aus der Kirche auszutreten. Ich wollte nicht mehr passiv sein. Ich habe immer gedacht, es kann doch nicht sein, dass keiner etwas macht. Vor allem, wenn man sieht, dass die sehr zahlreichen Menschen in diesem Land, die nicht gläubig sind, das ganze System mitragen müssen. Aus diesen Gründen kam es dann auch zur Gründung von AHA.